Freitag, 24. August 2007

The cruel Reality und die Dinge von denen bei uns niemand etwas weiss

Nach den schoenen Bildern am Meer nun leider wieder etwas grausame Wahrheit. Da ich in den DED Newsletter hier von Guate aufgenommen werde, erreichen mich alle zwei Wochen traurige Statistiken, von denen man sonst nie etwas mitbekommen wuerde. Da ich nicht nur von den schoenen Dingen hier berichten moechte, sondern auch von der politischen Situation hier, hab ich euch mal ein paar Bilder abfotografiert und die Statistik uebertragen.
Diese gilt alleine fuer Guatemala Stadt der letzten 2 Wochen (das restliche Land habe ich weg gelassen, wer mehr Infos moechte, dem schicke ich gerne die komplette PP per e-mail).

Morde: 66
Entfuerhungen: 2
Bombendrohungen: 1
Soziale Bewegungen: 1
_________________
davon:
Ueberfaelle: 15
Rivalitaet innerhalb der Maras (Gangs) oder Drogenbanden: 31
Entfuehrungen:2
bisher (und wahrscheinlich auch fuer immer) unaufgeklaert: 18

damit steigt die Zahl der Morde seit Anfang des Jahres in der Stadt auf 975

soetwas ist dann ein Land das eigentlich im "Frieden" lebt.

Das Ampelsystem: rot sind die gefahrlichen Zonen, gelb die Mittelgefaehrlichen und gruen die mehr oder weniger sicheren.
Die roten Zonen hier sind den Haenden der unterschiedlichen Mara Banden, die sich in einigen dieser stark rivalisieren.

Eine kleine Info in der Tageszeitung ueber die Preise von Waffen auf dem Schwarzmarkt in Guatemala.

Donnerstag, 23. August 2007

La playa, el sol und ein Sonnenbrand

Hola, hier kommen ein paar Bilder aus dem Sommer.
Man, war das ein Gefuehl, als ich im Bus auf dem Weg von Guate nach San Salvador sass. Mit jedem Hoehenmeter den wir hinter uns brachten konnte ich eine weitere Zwiebelschicht ablegen. Es war als ob man vom Winter mit dem Bus direkt in den Sommer faehrt. Nicht dass es in Guate sooo kalt waere, aber es ist halt einfach ziemlich hoch gelegen.
Am Samstag sind wir dann direkt an den Strand gefahren. Hier gab es natuerlich auch gleich eine surf competition und somit wat fuers Auge :-). Leider bracht mir der Tag auch prompt einen ordentlichen Sonnenbrand ein.
Ansonsten habe ich in San Salvador zudem meine angestauten Partygelueste ausleben koennen. Hier ist einfach viel mehr geboten als in Guate.
Heute bin ich mit dem Bus nach Metapan gefahren und habe eine ausserst nette Begegnung mit der salvadorianischen Polizei gemacht. Zuerst stellten sie mir tausen von Fragen, schrieben sich meine Passnummer und Namen und so ein Zeug auf einen Schmierzettel. Was ja an sich nicht schlimm ist, wenn man ihnen trauen koennte (was wollen sie damit?). Als ich dann wieder im Bus sass und meinen Pass in meiner Beintasche verstaute, klopfte mir einer von den arroganten Pennern auf die Schulter und frage mich in einem Ton als ob ich eine Terroristin waere was ich da mache und warum. Klingt alles nicht so schlimm, aber es war die Art und Weise, wie sie mich befragten. Schoben mich von allen anderen Passagieren weg und stellten mir tausen Fragen.....
Ich habe halt dooferweise erzaehlt, was ich hier mache, da ich doch so spontan nicht luegen kann. Das naechste Mal bin ich einfach Touristin. Nun bin ich vorbereitet.

Der Speiseplan

Ich bin ja zur Zeit in El Salvador und habe hier die letzten paar Tage mit den Isa und Lydia verbracht. Da wir drei Schleckermaeuler sind, haben wir es uns maechtig gut gehen lasen.
(Johanna, erinnerst du dich noch an den kuriosen Markt am Strand von El Salvador? Da sind die Krabben her. Wir haben mal wieder maechtig gepult. War schon witzig. Und Lydia wohnt genau um die Ecke von dem Hostal in dem wir vor fast genau 2 Jahren waren.)

Speiseplan: Frische Melone mit Nica Rum und lecker frische Krabben :-)

Donnerstag, 16. August 2007

Gesänge und mehr....

Die letzten drei Tage bin ich in einem Seminar von Red Paz untergetaucht. Es war eins der Seminare die zu dem Kurs gehören, den wir evaluieren.
Ich sage euch, es war eine Erfahrung...
Jeder Morgen begann mit einem kleinen Exkurs in die Bibel. Es wurde gesungen, Bibelverse zitiert und gebetet.
Für mich Atheist war das wahrhaft spannend, teilweise aber auch etwas amüsant.
Nehmen wir zuerst einmal den Gesang. :-) Sorry, liebe Familie aber, aber der hat mich doch stark an unsere schiefen und falschen Weihnachtslieder vor dem Baum erinnert :-), nur schlimmer (obwohl das sehr schwer vorstellbar ist, ich weiss). Während mein Bruderchen und ich, wir können ja beide nicht singen, wenigstens nur so tun als ob, wurde in diesem "Chor" aus vollem Halse, sehr laut und sehr schief gesungen. Die Lieder die auch leider keine Noten haben, wurden zudem in einer sehr schiefen und ungleichen Melodie wieder gegeben. Besonders falsch hat die Dame neben mir gesungen. Leider auch direkt in mein Ohr, da wir uns ein Buch teilten. Das war ein Spass sag ich euch.
Resümee: von einem Engelschor weit entfernt.

Kommen wir nun zu den Texten, die waren nämlich auch nicht schlecht.
Es kamen Sätze wie, "Señor wir brauchen dich, um dich zu lieben" oder "Wir lieben NUR dich, Señor". Ich habe hier in Guate immer wieder das Gefühl, dass hier das Schicksal des einzelnen in die Hände Gottes gelegt werden und dieser für alles, aber auch wirklich alles verantwortlich gemacht wird. Der Glaube ist hier so allgegenwärtig.
Jedes Mal wenn jmd. ins Auto steigt und fahren möchte, wird erst ein Stoßgebet zum Himmel entsandt und man bekreuzigt sich. In Bussen kleben Aufkleber wie "Gott ist mein Chauffeur und ich bin sein Co-Chauffeur" und auf Mützen ist gestrickt "Jesus Christus lebt".
Ich möchte mich hier auf keinen Fall über den christlichen Glauben lustig machen, aber für meinen Geschmack ist das alles etwas extrem. Alles ist von Gott gegeben, alle Fähigkeiten und alle Gaben. Eine Folge: Guatemala hat in einigen Orten wohl ein Problem mit evangelischen Sekten.

Zurück zum Seminar:
Auch Energizer (kleine körperliche Übungen oder Spielchen) gibt es hier. Nur werden diese hier Dinamicas genannt. Diese werden hier oftmals von den Teilnehmern selbst eingebracht. Voller Enthusiasmus wird getanzt, gehüpft und gesprungen. Leider haben diese Dinamicas ein Kindergartenniveau. Stellt euch nun mal 12 Erwachsene vor, die mit Spass "und das rechte Beinchen vor und wieder zurück .... und nun die Hände in die Höhe und wir drehen uns im Kreis" singen und tanzen. Zum Schreien. Aber gut, Energizer gibt es bei uns, oder zumindes bei ASA (das Programm mit dem ich da bin) auch und da sind sie auch nicht besser. Wenn ich da so an unsere Vorbereitung denke.....
Ich glaube egal ob Energizer oder Dinamicas, sie sind einfach universell lächerlich....

Montag, 13. August 2007

Despues un mes

Hallöle ihr Lieben,

mittlerweile bin ich seit 1 Monat unterwegs und es ging wie immer alles super schnell rum.
Die Fragebögen stehen und wir werden Ende der Woche losfahren um die Interviews zu führen. Bei mir geht es in San Salvador los, wo ich mich bei den ASA-Mädels einnisten werde, danach gehts weiter nach Metapan (auch El Salvador) dann über San Pedro Sula nach La Ceiba (beides Honduras). Ich denke ich werde so zwei Wochen unterwegs sein und hoffentlich einige Orte kennen lernen, die neu für mich sind.

Das Wochenende haben wir hier in Antigua verbracht, wo wir im Haus von Mareike (DED-Mitarbeiterin) nächtigen durften. Ich sage euch, es lohnt sich beim DED zu arbeiten, sie hat ein super schönes Haus :-). Am Rande von Antigua und am Fusse eines Vulkans, mitten im Grünen und ruhig.
Schon witzig. Mir ist hier alles so vertraut. Ich gehe in Kneipen und Restaurants, in denen ich vor zwei Jahren auch schon war, hier hat sich echt kaum etwas geändert.

Hier noch ein paar Bilder aus Antigua.

Dienstag, 7. August 2007

Lago Atitlan

Nachdem ich am Donnerstag mal kräftig gezaubert habe,




Ich war ich Freitag wieder fit und es ging los zum Lago Atitlan.

Und ich muss sagen, es war höchste Zeit, mal aus dieser Stadt raus zu kommen. Wir (das sind dann immer Sebastian und ich) sind am Freitag nach Panachajel gefahren. Ein kleiner und schöner Ort am Lago, jedoch leider der touristischste. Und ich muss sagen, der Ort ist im Vergleich zu 2005 ganz schön gewachsen. Es wimmelt nur so von Geschnitztem, Gewebten und Gehäkeltem, alles zum Verkauf dargeboten. Wahnsinn. Wir haben den Abend jedoch genutzt um mal ohne Probleme bei Dunkelheit draußen rum zu laufen und ein Bierchen trinken zu gehen. Was ein Gefühl. J Draußen bei Nacht J
Am nächsten morgen ging es mit einer Lancia gleich in den nächsten Ort. Santiago. Um genau zu sein in den Teil Panajab. Hier haben die Mennoniten (für die wir ja auch die Evaluation machen) ein Projekt zur ländlichen Entwicklung. Sie bauen Häuser und unterstützen Gemeindemitglieder bei kleinen Projekten. Wir wurden ein bisschen in dem kleinen Ort rumgeführt. Besonders an diesem ist, dass er während des Bürgerkrieges der Ort am Lago war, der am meisten Guerillas beherbergte und es daher 1994 ein großes Massaker mit dem Militär gab. Die zweite leider ebenfalls traurige Begebenheit, welche den Ort bekannt machte, war der Erdrutsch am 5.10.2005 (den wir damals zum Glück verpasst haben) haben. Mehr als 250 Familien wurden damals unter den gewaltigen Erdmassen verschüttet. Leider leben diejenigen die von der Erdlawine verschont blieben, noch heute in Notunterkünften. Die meisten Häuser sind voll mit Erde (die Lawine war teilweise bis zu 2,50 hoch) und die wenigen, die noch zu bewohnen werden, werden aus Angst nicht mehr genutzt.
In den Notunterkünften, die ca. 20 qm2 groß sind, leben zum Teil zwei Familien. Ich spreche hier aber von guatemaltekischen Familien, die nicht selten bis zu 15 Personen groß sind.
Den nächsten Tag verbrachten wir dann weniger geschichtsastig.
Wir bestiegen den Vulkan Santiago. Es hat Spaß gemacht. Wir sind querfeldein durch die Felder gestiefelt und waren auf den Spuren der Arbeiter, die diese Wege immer zu ihren Feldern benutzen. Wenn man sich vorstellt. Ich bin schon alleine von dem Weg am Arsch. Von arbeiten hätte da keine Rede mehr sein können.
Nun ist Montag, ich liege mit einem kleinen Muskelkaterchen im Bett und bin happy …

Hier noch ein paar festgehaltene Eindrücke von mir. (Wenn ihr auf die Bilder klickt werden sie größer)

Ich grüße euch alle
Abrazos y besos,
Kathai




Freitag, 3. August 2007

Die Wahlen

Dank Regina, hier mal ein ein Link zu dem aktuellen Situation bezueglich der Wahlen. Merci dafuer.
http://de.indymedia.org/2007/07/189585.shtml
Wie ich ja auch schon erwaehnte, sieht die ganze Sache nicht gerade rosig fuer die Gueatemalteken aus.

Nachdem ich zwei Tage echt richtig krank war, hier geht gerade ein Grippevirus rum, geht es heute an den Lago Atitlan.
Ich muss echt mal raus aus dieser Stadt.

lg und allen ein schoenes Wochenende.
Vor allem den KOMMZ Gaengern viel Spass, ich waere auch gernde dabei :-(