Dienstag, 21. Oktober 2008

Armutsmission gecancelt - dafür neue Mission: House hunting

Mh, leider hat es sich ergeben, dass meine Dorf-Mission fürs erste auf Eis gelegt wurde. Ein Ministerium muss auf Druck der Weltbank ihre Listen überarbeiten (das ist das was ich machen wollte, damit es das Gesundheitsministerium verwenden kann) und es macht keinen Sinn doppelte Arbeit zu machen. Nun versuche ich gerade mit in das Team zu kommen das diese Überarbeitung übernhemen wird. Drückt mir mal die Daumen - denn ansonsten bin ich arbeitslos und weiss nicht so recht wo ich mich hier sinnvoll einbringen kann.

Dafür haben wir (Charlie aus den UK und ich) eine neue Mission. House hunting. Genauso herausfordnernd aber in Bezug auf Entwicklungszusammenarbeit eher vernachlässigbar und eigentlich auch nur für uns gewinnbringend.
Wer bereits genervt ist von Wohnungssuche in Dt. den kann ich nur nach Afrika einladen :-), hier lernt man eins: GEDULD und GLEICHGÜLTIGKEIT.

Im Prinzip läuft es ähnlich ab wie bei uns. Es gibt Makler! Die Prozedur im Detail verläuft jedoch mit kleinen Unterschieden. Man trifft sich also irgendwo mit "Maklern" der/ die (oft kleine Grüppchen von Typen) mal mehr professionell, mal weniger und begiebt sich dann auf die SUCHE nach dem Haus. Meist muss man vorher noch beim Besitzer vorbei um den Schlüssel zu holen. Das macht man aber gemeinsam mit dem Makler (der nie auf die Idee kommen würde mit Schlüssel zu dem Treffpunkt zu kommen). Ok, mit dem Schlüssel in der Tasche fährt man dann mit einem Matatu (ein meist sehr vollgestopfter Kleinbus) oder einem Taxi in dir Richtung des Hauses und steigt an einem Wegweiser und Bezugspunkt aus. Habe ich euch erzählt, dass es hier keine Strassennamen gibt? Daher Wegweiser und Bezugspunkte. Eine Adressbeschreibung für einen Taxifahrer könnte ungefähr so aussehen: "Also du führst zu dem Kreisel beim grossen Supermarkt und dann Ri. Flughafen. Dann an der Kirche XY an der 3. rechts und an der 2. links und dann das kleine weisse Haus deben dem großen blauen mit der Holztür". Naja und über eine Adressbeschreibung dieser Art verfügen auch die Makler. Nur dass es in Wohngebieten kaum Kreisel, Kirchen oder große Supermärkte als Bezugspunkte gibt. Man beschreibt dann eher, "Das Haus mit dem weissen Tor in der Prallelestrasse des kleinen Sueprmarktes von XY". Es kommt also immer auf die Präzision der Beschreibung und die lokalen Kenntnisse des Maklers an, wie lange man nach dem Haus sucht. Das kann so zwischen 15 Min. und 45 Min. sein die man dann den Typen hinterherdackelt. Manchmal läuft man im Kreis und beginnt wieder von vorne, manchmal verliert man komplett die Orientierung. Naja, so bekommt man wenigstens immer ein paar neue Ecken Kigalis kennen. Ist doch auch was, oder? So kommt es schon mal vor, dass man an einem Nachmittag nur drei Besichtigungen schafft da die Suche immer so lange gedauert hat. Heute nach der Arbeit schaue ich mir was an. Drückt mir die Daumen, denn ich will endlich irgendwo mit Küche wohnen........ Ich halte euch auf dem Laufenden.

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