Mittwoch, 15. Oktober 2008

Armutsbekämpfung in Ruanda und meine Mission in den nächsten zwei Wochen

So, ich glaube es ist an der Zeit, dass ich euch mal ein bisschen davon erzähle was ich hier eigentlich mache. Ich versuche im Bereich der Sozialen Sicherheit im Bereich der Armutsbekämpfung mitzuarbeiten. In Ruanda versucht die Regierung gerade ein "Sozialnetz" aufzubauen. Die ärmsten in der Gesellschaft sollen Geld von der Regierung erhalten um sich Lebensmittel zu kaufen. Andere bekommen die Krankenversicherung, die in Ruanda obligatorisch ist, bezahlt.

Wie findet man in Ruanda raus, wer zu den ärmsten im Land gehört?? Denn arm ist hier ca. 80% der Bevölkerung.
Man erstellt sogenannte "Social Maps" pro Dorf. D.h. das ganze Dorf kommt zusammen und mal quasi auf ein Stück Stoff das ganze Dorf, wobei jeweils die Haushalte abgebildet werden. Danach werde alle Haushalte in 6 sozio-ökonomische Karteien aufgeteilt.
1. Poorest, 2. Poorer, 3. Poor, 4. Surviving, 5. Middle, 6. Well off

Indikatoren für Poorest: Sie haben gar nichts, müssen betteln, haben keine Kleidung, kein Essen, können sich keine Krankenversicherung leisten, besitzen kein Land
Indikatoren für Poorer: Sie haben nicht ausreichend Nahrung, können aber für andere geg. Essen arbeiten um zu überleben, sie kleiden sich sehr ärmlich, haben kaum med. Versorgung, besitzen zwar ein bisschen Land aber kein Vieh

Gemeinsam auf Dorfebene wird dann entschieden wer von den Poorest Geld erhält und wer nicht. Das Problem ist natürlich, dass es wie so oft nicht genug gibt. D.h. mann muss sich aus den Poorest einige aussuchen die man unterstützt. Andere gehen leer aus. Jetzt sag mir mal einer wie man das machen soll????????

Dieses social mapping macht man im ganzen Land, mit allen Dörfern und einmal im Jahr um die social maps zu überarbeiten. In einem Land so gross wie Hessen. Mit ca. 8 Mio. Einwohnern.

Das Problem bisher ist, das Ministerium die das Geld auszahlen arbeiten noch nicht mit dem Gesundheitsministerium zusammen, d.h. es gibt keine Dorfübersicht, wer was erhält und von wem, sondern alles ist auf gesonderten Listen.
Da komme ich in Spiel. Ich werde die nächsten zwei Wochen in die Dörfer fahren und eine gemeinsame Liste als Beispiel erstellen mit denen beide arbeiten können. Bisher gibt es keine Liste die alle Infos enthält die von beiden Seiten benötigt werden.

War das verständlich erklärt?

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