gestern sind wir wieder wohlbehalten in Juba angekommen. 5 Stunde haben wir jeweils benötigt um 135 km hinter uns zu bringen. Da Bilder mehr sagen 1000, hier einfach mal ein paar Eindrücke über die Strassenverhältnisse in den ländlichen Gebieten des Südsudans.
Zur Fahrt an sich gibt es folgendes zu sagen. Hier im Sudan oder besser gesagt, wenn man für eine internationale Organisation im Sudan arbeitet, kann man nicht einfach, wie bei uns ins Auto hüpfen und los fahren. Nein, man muss vorher den security advisor fragen ob die Straßen freigegeben sind (evtl. Stammeskonflikte), dann wird über die Sicherheit der Route informiert, man wird mit einem Satellitentelefon ausgestattet und ermahnt, dass man nicht von der Straße herunter treten soll. Bei einer Pinkelpause läuft das dann so ab, dass Frauen hinters Auto und Männer vors Auto gehen. Der Grund ist ein sehr trauriger. Der Süden des Sudan ist noch an vielen Orten sehr vermint. Während der beiden Kriege von 1955 bis 1972 und 1983 bis 2005 wurden Minen gestreut, die noch heute übers Land verstreut sind. Auf unserem Weg haben wir auch einen Minenräumtrupp bei ihrer Arbeit gesehen. Minen werden hier per Hand geräumt, indem man ein Landquadrat absteckt und dann mit einer Minennadel in 1 cm Abständen den Boden durchstochert. Ihr könnt euch vorstellen wie lange das dauert!!!!!!!!! Wer mehr erfahren möchte, hier nur ein Beispiel: http://www.aerzte-ohne-grenzen.at/hilfseinsaetze/artikel/details/blindgaenger-ueberbleibsel-des-krieges-im-sued-sudan-gefaehrden-das-leben-von-kindern/
Es ist eine Schande, denn die Minen tragen auch dazu bei, dass das Land, landwirtschaftlich unnutzbar wird. Und das, wo Landwirtschaft hier so wichtig wäre. Alle Lebensmittel die es in Juba auf dem Markt zu kaufen gibt, sind Importprodukte aus Uganda und Kenia. Dabei wäre das Land sooo fruchtbar. Hier mal ein paar Eindrücke vom Dörfern mit ihren für den Südsudan typischen Rundhütten (Tukols)